Skiclub Fischenthal 
 

Geschichte des Skiclub Fischenthal

 

Vor über 100 Jahren wurde der heutige „Ski- und Snowboardclub Fischenthal“  unter dem Namen „Skiclub Tösstal„ mit Sitz in Fischenthal, gegründet. Der legendäre 1. Sitzungstag war der 10.12.1911 in der Tanne in Bauma.Damals trafen sich 8 Herren zur Gründung. 

„Hebung und Pflege des Wintersportes“, war der erste Grundsatz. „Der Skiclub soll nach seiner Gründung vom Verkehrsverein unabhängig und selbständig vorwärts marschieren.“ Der Hauptgrund, warum sich diese Herren trafen, war, dass das obere Toesstal in letzter Zeit vom Skiclub Winterthur zu wenig berücksichtigt wurde. Mein erster Amtsvorgänger, der Sekundarlehrer Paul Scheuermeier rief damals aus, „Möge der Skiclub Toesstal wachsen, blühen und gedeihen!“Jedoch lief es in den Anfängen harzig. 

Zum einen konnte man noch nicht auf viele Mitglieder zurückgreifen, auch gab es noch Probleme mit den Geschäften. Die Aktivitäten beschränkten sich auf eine Skitour pro Jahr, welche im 1. Jahr nicht mal durchgeführt werden konnte. Grund: Wegen den schlechten Schneeverhältnissen.Um den Skiclub zu retten, traten Mitglieder aus der Gründungsversammlung wieder auf, verstärkt durch Mitglieder des Verkehrsverein Fischenthal. Es wurde im Dezember 1913 ein Skikurs auf der Hulftegg durchgeführt. 15 Teilnehmer, darunter 3 Weibliche, schlossen den Kurs erfolgreich ab. Jetzt ging es mit dem Verein bergauf. Nicht mal der 1. Weltkrieg konnte dieses Streben unterbrechen. 

Die Aktivitäten wurden zahlreicher. Regelmässige Kurse wurden durchgeführt. Aus der Chronik: “Alle Teilnehmer verfügten am Schluss dieser Kurse über die nötige Befähigung zur Ausübung des gesunden und herrlichen Skisportes. Auch wenn nicht Alle es zu einem richtigen Telemark oder Christianiaschwung brachten. Doch wird weitere Übung auch dort noch Erfolg zeitigen.“

1919 zählte der Verein schon 25 Aktiv- und 5 Passivmitglieder. Man beschloss das Angebot zu erweitern. Kinderskirennen, Schüler Skikurse wurden durchgeführt. Man schaffte Skier an, um sie leihweise an arme Kinder abzugeben, was auch rege genutzt wurde. Jedoch mussten in den 20igern auch wieder viele Aktivitäten abgesagt werden, wegen schneearmer Winter. 

So führte man am Jahresende 1930 ein Trockenkurs durch. Mit 8 männlichen und 4 weiblichen Teilnehmern. „Bis zum vierten Kursabend haben wir es fertig gebracht, einen gestandenen Quersprung und einen Tele - allerdings ohne vorausgegangene Schussfahrt – kunstgerecht durchzuführen.

Nach diesem erfolgreich absolvierten Trockenkurs, ging man mit viel Elan an das erste Clubrennen vom Schnebelhorn, mit Ziel, die Bleichi. 

Als erster startete der Kantonspolizist, der im Ziel die Ankömmlinge zu notieren hatte. Es gab eine heikle Kurve beim Bauernboden, welche von den 34 Startenden, nur wenige ohne Sturz passierten. Von der Scheuren bis Ragenbuch war ein anstrengender Langlauf. Von da ab konnte jeder wieder aufholen, so ihm die Courage dazu nicht fehlte. Ausser 2 abgebrochenen Skispitzen, zwei zerbrochenen Stöcken und der verlorenen Uhr des Polizisten (welche aber wieder gefunden wurde), war kein Malheur passiert. Sieger bei den Junioren war Walter Stöckli, Fischenthal, mit 26’25 Minuten, bei den Senioren Albert Reiser, Ragenbuch, mit 25’25 Minuten, und bei den Gästen Jakob Bertschinger, Wald, mit 22’11Minuten.

Jetzt ging es mit dem Skiclub stark bergauf. Das Angebot wurde stark ausgebaut. Im Winter wurde jedes Wochenende Kurse und Touren angeboten. Teilweise sogar unter der Woche. Es wurde viel Propaganda gemacht, welche Erfolg zeigte, sodass  bald „ein grösserer Trupp von Stemmbogenkünstler nach Fischenthal pilgerte. Eine weitere besondere Attraktion war das wiederholte Skijöring.

1934 trat man dem Zürcher Oberländer Skiverband bei. Die vielseitige Tätigkeit setzte sich fort: Schnebelhornrennen, Jugendskitag, Clubrennen, Skitouren, Trockenskikurs & Skikurs im Schnee und Skichilbi auf der Skihütte Stutz, nur um einiges zu nennen. Auch wurden in dieser Zeit die ersten offiziellen Skirennen mit Rennleitung übernommen. 1936 kam es dann zur Änderung des Vereinsnamen zum „Skiclub Fischenthal„. 1938 trat man dem Schweizerischen Skiverband bei, weil ansonsten das Schnebelhornrennen gesperrt worden und auch eine weitere Angehörigkeit des Zürcherischen Skiverbandes nicht mehr möglich gewesen wäre.

1942 war ein denkwürdiges Jahr. Neben den sonstigen Aktivitäten übernahm der Skiclub ein Verbandsrennen aus einer Kombination Abfahrt und Slalom, welches ein Ausscheidungsrennen war, und dann noch den 16. schweizerischen 50km Dauerlauf. Nun reihte sich Fischenthal in die bekannten Wintersportstationen wie Klosters, Les Mosses, oder Grindelwald ein. Zudem kamen diverse Ehrengäste wie General Henri Guisan, Bundesrat Kobelt , Oberstdivisionär Constam sowie anderen Persönlichkeiten.

In den darauffolgenden Jahren war das Programm dicht gedrängt. Immer mehr Aktivitäten wurden aufgenommen.